Erstellt am: 30.10.2024
Suck: „Die Lösungen findet man nicht vor den Werkstoren, sondern am Verhandlungstisch."
Mannheim - Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie haben den Beginn der von der IG Metall angekündigten Warnstreiks in der Region Suck scharf kritisiert. „Die wirtschaftliche Lage in unserer Industrie ist ausgesprochen schlecht, eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht“, sagte der Geschäftsführer der Südwestmetall-Bezirksgruppe Rhein-Neckar-Odenwald am Dienstag in Mannheim: „Tarifpolitik mit der Brechstange ist da fehl am Platz.“
Angesichts der großen aktuellen Herausforderungen und den problematischen Rahmenbedingungen in Deutschland müsse der Fokus in dieser Tarifrunde darauf liegen, den Standort wieder zu stärken und so langfristig auch die Arbeitsplätze sicherer zu machen. „Dafür müssen die Tarifpartner in dieser Tarifrunde gemeinsam Lösungen entwickeln“, sagte Suck: „Diese Lösungen findet man nicht vor den Werkstoren, sondern nur am Verhandlungstisch.“
Die Arbeitgeber hätten bereits in der zweiten Verhandlung ein Angebot vorgelegt, das unter anderem eine Erhöhung der Tarifentgelte um insgesamt 3,6 Prozent vorsehe. „Dieses Angebot bedeutet für viele unserer Firmen schon eine gewaltige Herausforderung und ist absolut verhandlungsfähig“, so Suck: „Es ist jetzt an der IG Metall, den nächsten Schritt auf uns zuzumachen.“ Er forderte die Gewerkschaft dazu auf, auch die Erwartungen der Beschäftigten auf ein realistisches Maß zurückzuführen: „Die Sieben-Prozent-Forderung wurde im Frühsommer formuliert, als noch die Hoffnung bestand, dass sich die Lage zum Jahresende hin verbessert. Leider ist das Gegenteil eingetreten. Hier muss die IG Metall ihren Mitgliedern endlich reinen Wein einschenken.“
Die Arbeitgeberseite habe die Bereitschaft zu einer raschen Einigung signalisiert, sagte Suck: „Wir wollen aber keine schnelle Einigung um jeden Preis.“ Er warnte die IG Metall davor, den Tarifkonflikt durch einen Arbeitskampf zu verschärfen: „Streiks führen zu Produktionsausfällen und zusätzlichen Kosten. Angesichts der enorm schwierigen Situation, in der sich sehr viele Firmen befinden, wäre dies völlig verantwortungslos und kein Beitrag, den Standort zu stärken.“